Lachende Frau auf Treppe mit Zeitung in der Hand

Frischer Wind im Krankenhaus

Thomas Carus ist neuer Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie in Bassum

Bassum

Bassum. Ein Professorentitel, zwei Doktortitel, mehr als 30 Jahre Berufserfahrung als Arzt: Das Krankenhaus Bassum hat einen neuen Chefarzt –genauer gesagt, einen neuen Chefarzt in der Abteilung für Allgemein-und Viszeralchirurgie. Thomas Carus begann seine Karriere als Assistenzarzt im Krankenhaus Diepholz und ist nun seit 1. Januar am Krankenhaus Bassum und damit zurück in der Region.

Bevor Thomas Carus seinen neuen Posten in der Bassumer Klinik antrat, war er im Emsland und davor noch in Hamburg tätig. „Ich wollte gerne wieder etwas zentraler im Norden arbeiten“, sagt der 59-Jährige. Darüber hinaus sei die Motivation zu wechseln, die geplante Zusammenführung der Kliniken Bassum, Diepholz und Sulingen gewesen. Denn 2028 soll in Twistringen das neue Zentralkrankenhaus stehen (wir berichteten). Das sei der „richtige Weg, die Kräfte zu bündeln“, empfindet Thomas Carus. Im Krankenhaus Bassum ist er bis jetzt „extrem zufrieden nach einem Monat“, wie er versichert. Selten habe er einen so gut organisierten OP gesehen und auch die Vernetzung mit den Kollegen sei enger im Krankenhaus in Bassum.

Moderne Operationsmethoden bringt der Arzt mit. So ist eine seiner Lieblingsmethoden die Schlüsselloch-Operation. Dafür werden kleine Löcher in die Haut geschnitten, wodurch eine Kamera und das Operationswerkzeug eingeführt werden können. Der Arzt sieht dann alles auf einem Monitor. Thomas Carus setzt sich dazu noch eine 3D-Brille auf. „Das ist, als wenn man im Körper drin sitzt“, sagt der Mediziner. Für die Patienten sei das sehr vorteilhaft, denn die Wunde müsse nicht wie sonst üblich mehrere Wochen abheilen. Darüber hinaus könne man damit größere Narben verhindern und die Patientensicherheit beim Eingriff erhöhen. Von solchen Operationen mache Carus mehrere täglich, denn bei 90Prozent der Eingriffe könne dieses Verfahren angewandt werden.

Extraarbeit, aber sinnvoll

Was künftig auch mehr werde, sei die Robotik – ob im OP oder in der Logistik des Krankenhauses. Aktuell besucht Thomas Carus hin und wieder auch die Hausärzte im Landkreis. „Das ist Extraarbeit, aber sinnvoll“, da ist sich der Mediziner sicher. Ein durchaus schambehaftetes Thema, auf das der 59-Jährige noch hinweist, ist die Hämorrhoiden-Sprechstundebeziehungsweise die Hämorrhoiden-Operation. Denn auch als Proktologe ist Thomas Carus tätig. Der Eingriff solle bei ihm ganz schmerzfrei und ohne Narkose oder Betäubung verlaufen. Die Patienten müssten nach der Operation auch nicht wochenlang auf einem Sitzkissen ausharren, erzählt Carus. Zusätzlich bietet der Chefarzt eine allgemeine Online-Sprechstunde an. Bis zu 15 Minuten nimmt der Mediziner sich dann Zeit für die Fragen und Anliegen der Patienten.

Neben der Arbeit als Arzt lehrt Carus an der Universität Dresden Medizin und an der Hochschule Bremerhaven Medizintechnik. Das seien dann ein paar Termine im Jahr. Zum Ausgleich begebe sich der Mediziner gerne aufs Wasser. Seine Leidenschaft sei Wassersport. Und auch dort führen seine Anfänge zurück in den Landkreis Diepholz, denn seinen ersten Segelschein machte Carus bei der Segelschule Schlick am Dümmer See.

 

Artikel erschienen im Syker Kurier am Donnerstag, den 26. Januar 2023, von Tim Wassmuth