Angesichts des ungewissen Verlaufs der Corona-Pandemie sei beschlossen worden, erklärt Rieke Gerdes, stellvertretende leitende Koordinatorin des Palliativstützpunkts: „Wir möchten in dieser Zeit mitgehen und die Präsenz unserer Palliativversorgung in der Öffentlichkeit aufrecht erhalten.“ Daher gestalte der Palliativstützpunkt die Tagung digital. Das Projekt sei in der Pandemiezeit besonders wichtig, und die Veranstalter sähen darin „ein dickes Zeichensetzen“: „Auch wenn wir uns nicht sehen können, keine Fachtagung vor Ort und keine Quartals-Qualitätszirkel stattfinden, so versorgen wir doch mit fundiertem Wissen.“
Moderiert wird die Veranstaltung von Holger Kracke, Vorsitzender des Bundesverbandes für Burnout-Prävention, und zum Abschluss spricht die Autorin, Schauspielerin und Trauerbegleiterin Ayse Bosse zum Thema „Trauer ist bunt“. Zu den Referenten zählt auch Thomas Wiemann. Der Mediziner zeichnete seinen Vortrag zum Thema „Palliative Sedierung“ bereits auf. Er habe bereits mehrfach an Online-Veranstaltungen teilgenommen, aber selbst habe er noch nie online einen Vortrag gehalten. Als erfahrener Referent sehe er einen Nachteil: „Die Interaktion mit dem Publikum ist für mich das Wichtigste.“ In der Kürze der Zeit lasse sich ein Thema nicht umfassend beleuchten und der persönliche Austausch sowie das kritische Nachfragen fehlen.
Ob die Online-Tagung eine dauerhafte Lösung sein kann? „Wir warten ab, welche neue Erfahrungen und Erkenntnisse uns die digitale Fachtagung bringt und können es kaum abwarten“, sagt Rieke Gerdes. Der Palliativstützpunkt sei offen für weitere digitale Veranstaltungen, aber die Planungen für die vierte Hospiz- und Palliativ-Fachtagung als Präsenzveranstaltung im September 2022 hätten bereits begonnen.
Teilnehmen
Die kostenfreie Registrierung ist ab dem 17. August auf www.palliativ-diepholz.de möglich.
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Artikel erschienen in der Kreiszeitung am Donnerstag, den 06. August 2020, von Harald Bartels