Bei einer rund einstündigen Verabschiedungs-Andacht vor dem Haupteingang der Klinik Diepholz wurde der 59-Jährigen für ihre Arbeit gedankt.
„Für mich war meine Tätigkeit eine Herzensangelegenheit, bei der es für mich darum ging, für Andere da zu sein. Deshalb gehe ich auch mit zwei tränenden Augen. Dasein ist für mich das Stichwort meiner Arbeit. Aber auch Würdigung der einzelnen Person und des Schicksals durfte nicht fehlen“, sagte Junglas bei ihrer Abschiedsrede. Ihr Interesse galt schon immer der Medizin und der Ethik. Sie ist Gründungsmitglied der Ethikkommission der Kliniken Landkreis Diepholz und beschäftigte sich am liebsten mit der ethischen Beratung.
Die Krankenhausseelsorgerin fügte hinzu: „Ich wurde in eine Krankenhausfamilie aufgenommen, was mir wirklich gut getan hat. Ich möchte mich für 19 Jahre Vertrauen bei allen Mitarbeitern und den Patienten bedanken.“ Die Rednerin und langjährige Kollegin Dorothea Dolle-Gierse beschrieb Junglas als Regenbogen, „da du eine Verbindung zwischenErde und Himmel darstellst. Ein Abschied hat immer Licht- und
Schattenseiten.“ Anschließend überreichte die Seelsorgerin Junglas ein Regenbogentuch. Dolle-Gierse fügte an: „Man kann Dich und Deine Arbeit in vier Worten beschreiben: Nüchternheit, Klarheit, Fachlichkeit und Verbindlichkeit. Ich schätze an Dir Deine fachliche Kompetenz und unsere geschwisterliche Vertrautheit.“
Der Superintendent des Kirchenkreises Diepholz, Marten Lensch, erinnert in seiner Ansprache an die schweren letzten Monate, die von der Corona-Pandemie geprägt waren.
Valentin Wieczorek vom Zentrum für seelische Gesundheit, sowie Vorsitzender der Ethikkommission, verglich die 59-Jährige mit einem Engel, der Mitarbeiter und Patienten begleitet und mit ihnen geht, falls sie Sorgen hätten. Als „Zeichen der Begleitung“ übergab er Pastorin Gesa Junglas einen Bronzeengel.
Artikel erschienen in der kreiszeitung am samstag, den 18. Juli 2020, von Edgar Haab