Krankenhausflur mit Pflegern die sich austauschen und einem Pfleger der ein leeres Bett schiebt.

Erst zwei, jetzt drei, bald einer [PD] Dr. Andreas Bannowsky ist neuer Chefarzt der Urologie in Diepholz

Diepholz – Die Zukunft der Urologie in Diepholz – bald am Standort Twistringen-Borwede – ist gesichert: Privat-Dozent Dr. Andreas Bannowsky wird der Nachfolger der beiden bisherigen Chefärzte Dr. Bernd Rasper und Dr. Jörg Busche, die sich im September 2026 in die Rente verabschieden.

Seit dem 1.Juli ist Bannowsky bereits als dritter, gleichberechtigter Chefarzt im Dienst. Perspektivisch soll der 51-Jährige die alleinige Leitung der urologischen Klinik übernehmen. Bis es so weit ist, leiten nun alle drei Ärzte gemeinsam die urologischen Geschicke in der Kreisstadt.
Mit Dr. Andreas Bannowsky präsentiert die Klinik den „Wunschkandidatenfür die Nachfolge“. Darüber sind sich Klinik-Geschäftsführer Uwe Lorenz sowie die bisher leitenden Ärzte Rasper und Busche einig. Sie sprechen bei dieser Nachfolgeregelung von einem „weichen Übergang“. Dr. Bernd Rasper erklärt diesen Begriff: „Es ist nicht so, dass der alte Chefarzt vom einen auf den anderen Tag weg und der neue plötzlich da ist.“ Und auch wenn dies eine „eher ungewöhnliche Gangart“ sei, wie Rasper offen zugibt, so habe sie für alle Beteiligten nur Vorteile. Vor allem aber die Patienten und das Praxis-Team würden von dieser Regelung profitierten: „Sie werden vertraut an das neue Gesicht herangeführt“, sagt Rasper.
Und dieses Konzept scheint gut zu funktionieren. „Die Arbeit läuft bisher sehr gut“, zeigt sich [PD] Dr. Andreas Bannowsky nach bisher gut zwei Monaten Eingewöhnungszeit im neuen Arbeitsumfeld zufrieden. Er sei von seinen Kollegen, dem Team und den Patienten sehr gut aufgenommen worden. Bannowsky, der die medizinische Theorie an der Christian-Albrecht Universitätzu Kiel gelernt hatte, war von 2016 bis 2023 Chefarzt der Urologie der Imland Klinik Rendsburg. Dort war er außerdem Leiter des zertifizierten Prostatakrebszentrums der Imland Kliniken Rendsburg/Eckernförde. Nach einem Betriebsübergang arbeitete er zuletzt als Chefarzt für die Urologie der Schön Klinik Rendsburg.
Urologie in Diepholz hat hervorragenden Ruf
Seine neuen Kollegen auf Zeit, Dr. Rasper und Dr. Busche, kennt er schon länger. „Die Welt der Urologie ist klein“, sagt der neue Chefarzt. So haben sich die drei immer wieder auf verschiedenen Fortbildungen gesehen und ausgetauscht – immer von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung geprägt, betonen die drei Chefärzte. Außerdem: „Die Urologie in Diepholz hat einen hervorragenden Ruf“, sagt Bannowsky. So stand für ihn der Entschluss, nach Diepholz zu wechseln, relativ schnell fest. Im Gespräch mit Geschäftsführer Uwe Lorenz habe dieser ihm dann auch noch Perspektiven aufgezeigt, „die sehr gut mit meinen eigenen Vorstellungen übereinstimmen“.
Und diese Vorstellungen sind sehr klar: [PD] Dr. Andreas Bannowsky möchte die vorhandene Expertise weiterführen und darüber hinaus Innovationen und neue Methoden etablieren. „Wir wollen die Bereiche Andrologie und Männergesundheit perspektivisch aufbauen“, nennt der neue Chefarzt ein konkretes Vorhaben. Auch der Bereich Neuro-Urologie (Bannowsky: „Das ist eines meiner Steckenpferde.“) soll künftig ausgeweitet werden: „Wir werden hier in Zukunft sehr innovative Operationsmethoden anbieten“, blickt [PD] Dr. Andreas Bannowsky voraus.
Geschäftsführer Uwe Lorenz hat ein gutes Gefühl: „Wir wollten nicht einfach irgendwen dazuholen. Der neue Chefarzt muss auch ins Team, in die Klinik, in die Region passen“, erklärt er die angelegten Kriterien. In der Entscheidung für [PD] Dr. Bannowsky, der mittlerweile auch nach Diepholz gezogen ist, sieht er sich bestätigt: „Bisher klappt alles sehr gut, muss ich sagen.“ Und das soll auch in Zukunft so bleiben, denn alle vier sind sich einig: „Es ist mit einem Zuwachs an urologischen Erkrankungen zu rechnen.“
Stationäre Urologie soll ausgebaut werden
Aktuell habe die urologische Klinik in Diepholz knapp 1 000 stationäre und rund 9 000 ambulante Patienten pro Jahr, nennt Dr. Bernd Rasper Zahlen –Tendenz steigend. „Wir wollen die stationäre Urologie ausbauen“, sagt Geschäftsführer Uwe Lorenz. Er habe auch schon einige Ideen, wie mehr Betten zur Verfügung gestellt werden können. Für Lorenz ist daher klar: Im nächsten Schritt gilt es nun, „die richtigen Menschen zu finden, die [PD] Dr. Bannowsky unterstützen“. Bis 2026 möchte die urologische Klinik qualifizierte Oberärzte finden und dabei auch verstärkt auf den medizinischen Nachwuchs setzen. Ausbildung und Lehre sollen laut Lorenz mehr in den Fokus rücken.
Zurück zum Konzept des „weichen Übergangs“: Für den Außenstehenden mag diese Lösung erst einmal ein wenig verwirrend wirken: Erst teilen sichzwei Chefärzte die Arbeit, dann kommt ein Dritter hinzu und ab 2026 macht dieser dann die ganze Arbeit alleine. Wie ist das arbeitstechnisch zu erklären? Angemessenes Arbeitspensum zu zweit, Däumchen drehen zu dritt und purer Stress alleine? „Nein“, sind sich Bannowsky, Rasper und Busche sofort einig. In jeder Konstellation gebe es für jeden Chefarzt immer genügend zutun.

 

Artikel erschienen in der Kreiszeitung, am Samstag, den 14. September 2024, von Jan Könemann

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