Krankenhausflur mit Pflegern die sich austauschen und einem Pfleger der ein leeres Bett schiebt.

"Wir machen Zukunft" - Gesundheitsminister setzt Spatenstich für Zentralklinik in Borwede

Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi hat den Spatenstich für die Zentralklinik des Landkreises Diepholz in Borwede gesetzt. Nun beginnt ein neues Kapitel.

Borwede – Der erste Spatenstich für das neue Zentralklinikum in Twistringen-Borwede ist gesetzt – und das gleich fünffach. Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi übernahm diesen symbolischen Akt am Dienstag gemeinsam mit Landrat Cord Bockhop, Twistringens Bürgermeister Jens Bley, Klinikverbund-Geschäftsführer Uwe Lorenz sowie Matthias Ludes vom Generalplanungsbüro. Zuvor hatte der Gesundheitsminister in das Goldene Buch des Landkreises geschrieben: „Wir machen Zukunft.“

Geschäftsführer Uwe Lorenz: Die Zentralklinik in Borwede soll für Fortschritt, Klimaschutz und ein starkes Gesundheitssystem stehen

Der symbolische Spatenstich vor rund 40 Gästen ist für Klinikverbund-Geschäftsführer Uwe Lorenz „ein wichtiger Meilenstein“. Er spricht zwischen dem abgeschobenen, teils in Hügeln aufgeschütteten Erdreich mitten in der Feldmark von einem „neuen Kapitel für das Projekt Zentralklinik“. Genau das stehe für „Fortschritt, Weiterentwicklung, Klimaschutz, Nachhaltigkeit und starkes Gesundheitssystem“.

Michael Ludes, Chef des gleichnamigen Generalplanungsbüros, blickt bundesweit auf „turbulente Zeiten in den Kliniken“, erinnert an die Gesundheitsreform und die kontroversen Diskussionen über deren Auswirkungen. Der Landkreis Diepholz habe „rechtzeitig und frühzeitig seine Hausaufgaben gemacht“ und eine „Versorgung in der Fläche mit hoher Qualität“ auf den Weg gebracht.

Bemerkenswert sei, so betont Ludes, die große Einigkeit der Beteiligten, die er als „Teil des guten Geistes in diesem Projekt“ bezeichnet. Der Generalplaner nennt vor allem das „innovative Konzept der funktionalen Ebene“ im neuen Klinikum, das „kürzeste Wege für die kritischen Patienten“ bedeute. Er verweist aber genauso auf die Qualität der Pflege und der Arbeitsplätze, die das Klinikum schaffe. Auch sei die ausgeklügelte Energieversorgung aus Windenergie seines Wissens bundesweit einmalig.

Gesundheitsminister Andreas Philippi bezeichnet den symbolischen Spatenstich in Borwede als einen der Höhepunkte seiner bisherigen Laufbahn. Denn bei diesem Klinikprojekt gehe es darum, „die Zukunft aufzubauen“. Deshalb wirke das Konzept weit über den Landkreis Diepholz hinaus. Es sei beispielgebend „für die Zukunft der Krankenhausplanung“, zeigt sich der Gesundheitsminister von der Bedeutung für die gesamte Bundesrepublik überzeugt.

Das neue Klinikum (344 Planbetten, 378 insgesamt) sorge gleichzeitig für gute Arbeitsbedingungen der rund 1 400 Beschäftigten, betont der Minister, als in diesem Moment auf der nahen B 51 ein Rettungsfahrzeug mit Blaulicht und Martinshorn vorbei rauscht. „Der Notarzt kennt schon den Weg hierher“, stellt Andreas Philippi schlagfertig fest.

Nächste Maßnahme ist das Erstellen der Abbiegespuren auf der B51

Schlag auf Schlag, fast im Stakkato, nennt Landrat Cord Bockhop die entscheidenden Beschlüsse, die bis zum Spatenstich für das Mammutprojekt gefasst worden sind – in Rekordzeit, wie die Liste vom Grundsatzbeschluss und weiteren elementaren Schritten am 2. Dezember 2019 bis zum Spatenstich am 4. Juni 2024 beweist. Bewusst erinnert der Landrat dabei an die „sehr sachliche Auswahl“ unter 16 vorgeschlagenen Standorten. „Langsam ist hier nicht!“, stellt Cord Bockhop fest – und wünscht sich dieses Tempo für den weiteren Fortgang der Arbeiten. In der Überzeugung: „Langsam kostet zu viel. Langsam kostet Nerven und bares Geld.“

Schon am Montag geht es weiter: Nachdem die Archäologen den Baugrund freigegeben haben, sollen die Abbiegespuren auf der B 51 gebaut und die Baugrube des Neubaus ausgehoben werden.

 

Artikel erschienen in der Kreiszeitung am Mittwoch, 05.06.2024, von Anke Seidel