„Die in Aussicht gestellte Fördersumme können wir als großartigen Erfolg werten“, wird Landrat Cord Bockhop als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung in einer Pressemitteilung des Landkreises zitiert. Folgt die Landesregierung der Empfehlung des Krankenhaus-Planungsausschusses, muss anschließend das Bundesamt für Soziale Sicherung die vom Land gestellten Förderanträge prüfen und über deren Bewilligung entscheiden.
„Die Förderempfehlung stellt einen wichtigen Meilenstein auf unserem Weg zum Zentralklinikum dar. Die Planungen nehmen Gestalt an“, so Aufsichtsratsvorsitzende Ulrike Tammen. „Die hohe Förderquote, mit der Land und Bund unser Vorhaben nun voraussichtlich unterstützen werden, unterstreicht die regionale Bedeutung, die dem Klinik-Campus mit seiner zukunftsfähigen, bedarfsgerechten und vor allem qualitativ hochwertigen Medizinstrategie zukommen wird.“ Die Kalkulationen des Klinikverbunds umfassen die kompletten Projektkosten. Inklusive der bis Jahresanfang bekannten Baupreissteigerungen sowie der Aufwendungen für das geplante innovative Energiekonzept mit dem Ziel Klimaneutralität. Auch für die verbleibenden, nicht förderungsfähigen Kosten – wie etwa für den Bau eines Parkhauses – werden Politik, Klinikverbund und Verwaltung miteinander „in gewohnt konstruktivem Austausch Lösungen erarbeiten“, ist
sich Landrat Cord Bockhop sicher. „Unser gemeinsames Ziel ist es, eine tragfähige medizinische Versorgung für den Landkreis Diepholz und die gesamte Region zu schaffen.“ Uwe Lorenz, Sprecher der Geschäftsführung des Klinikverbunds und Leiter des Projekts Zentralklinikum: „Die Krankenhauslandschaft wird sich in den kommenden Jahren gravierend verändern; das Projekt Zentralklinikum versetzt uns nun in die Lage, die stationäre Krankenhausversorgung für den Landkreis Diepholz und die Region nicht nur zu sichern, sondern aktiv neu zu gestalten. Durch diese klare Förderzusage fühlen wir uns bestärkt, dass wir mit unserem ambitionierten Vorhaben genau auf dem richtigen Weg sind.“ Nach aktuellem Planungsstand soll das Zentralklinikum über 344 Planbetten und 380 stationär aufgestellte Betten verfügen. Der Klinik-Campus selbst hat eine Größe von neun Hektar, sodass für weitere Erschließungen und Nutzungserweiterungen in der Zukunft ausreichend Platz sein soll. Der Entwurf sieht ein Krankenhaus vor, das sich laut Landkreis deutlich von der Standardbauweise abhebt und neue Wege geht. Die Pflegestationen werden um einen begrünten Dachgarten herum gruppiert
und miteinander verbunden. Sämtliche Ein- und Zweibettzimmer befinden sich dabei an der Außenfassade. Über fünf Innenhöfe wird Tageslicht in alle Ebenen transportiert, insbesondere auch in die Medizinebene, auf der sich sämtliche medizinische Funktionsbereiche befinden. Eine Holzfassade und natürliche Materialien verstärkten den Anspruch, eine heilende Umgebung für die Patienten und gleichzeitig eine moderne Arbeitsumgebung für die Mitarbeitenden anzubieten, heißt es weiter. Darüber hinaus solle das Haus weitestgehend digitalisiert sein. Das Leistungsspektrum der drei Krankenhausstandorte in Bassum, Diepholz und Sulingen werde sich komplett auf dem neuen Campus wiederfinden und um weitere Bereiche wie Geburtshilfe oder Palliativbereich ergänzt.
Dieser Artikel ist am 19.06.2023 in der Kreiszeitung erschienen.