Landkreis Diepholz – Mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Bau der Zentralklinik im Landkreis Diepholz befasst sich zurzeit die FDP-Kreistagsfraktion – und hat eine Anfrage an Landrat Cord Bockhop gerichtet. Darin betont Fraktionsvorsitzender Rolf Husmann, dass die Liberalen hinter der Kreistagsentscheidung zur zügigen Errichtung einer Zentralklinik stehen.
„Wir wollen aber sicherstellen, dass im derzeitigen und künftigen Planungs- und Entscheidungsprozess zusätzliche Eckwerte berücksichtigt werden, die sich aus den Erfahrungen und Prognosen bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie ergeben haben könnten“, so Rolf Husmann. Deshalb hinterfragt die FDP die Erfahrungen bei der stationären Gesundheitsversorgung im Landkreis Diepholz während Corona-Krise: „Wie sollen sie in den weiteren Planungs- und Entscheidungsprozess zur Schaffung der neuen Krankenhaustruktur einfließen? Zu welchen Änderungen würde dies konkret führen?“, will die FDP wissen – und genauso, ob dem Landkreis Erkenntnisse darüber vorliegen, „ob der Bund und die Länder aufgrund der bisherigen Erfahrungen aus der Pandemie-Bekämpfung planen, die Krankenhäuser in Deutschland finanziell besser auszustatten, was zu einer veränderten Beurteilung der Struktur der Krankenhauslandschaft führen könnte?“
Schließlich werde erwartet, so Husmann, dass in Folge der Corona-Krise die Wirtschaftsleistung durch die schwerste Rezession der Nachkriegszeit um bis zu 14 Prozent einbrechen könnte. „Drastisch sinkende Steuereinnahmen werden auch die Haushalte der kommunalen Ebene erheblich belasten“, befürchtet er. Die Liberalen bitten den Landrat um Vorschläge, wie unter diesen veränderten Bedingungen die Finanzierung einer Zentralklinik sichergestellt werden könne. sdl
Artikel erschienen in der Kreiszeitung am Mittwoch, 03. Juni 2020