Im Gespräch mit Saskia Boehlke

Gehaltsabrechnerin bei den Kliniken Landkreis Diepholz

Saskia Boehlke ist seit dem 01.08.2012 Teil der Kliniken Landkreis Diepholz und arbeitet aktuell in der Gehaltsabrechnung in der Verwaltung in Diepholz. Wir haben mit ihr über ihren Werdegang im Klinikverbund, ihre Tätigkeiten in der Gehaltsabrechnung, ihre Weiterbildung und das Beste an ihrer Arbeit gesprochen.

Wer bist du und wie war bisher dein Weg bei den Kliniken Landkreis Diepholz?

Ich bin Saskia Boehlke, 27 Jahre alt. Meine Ausbildung als Bürokauffrau habe ich hier im Unternehmen absolviert, anschließend wurde ich in die Personalabteilung übernommen. Seitdem bin ich für die Gehaltsabrechnung der Klinik Sulingen zuständig und habe im Laufe der Zeit dann auch die Abrechnungen für die somatische Klinik in Bassum übernommen. Aktuell bin ich ebenfalls in einigen Projekten zum Thema Betriebliches Eingliederungsmanagement oder digitale Personalakte involviert. Das kommt dann noch on top, aber sonst bin ich primär in der Gehaltsabrechnung tätig.

Was heißt das dann genau, was hast du so für Tätigkeiten in deinem Arbeitsalltag?

Das ist auf jeden Fall die Dienstplan-, also die Time-Office-Administration zu einem großen Teil, die Pflege der Personaldaten und die Einstellungen. Also alles, was nach Vertragsabschluss kommt, das bearbeiten wir in der Entgeltabrechnung eigentlich. Sozialversicherung, Steuern…

Und wie gestaltet sich dann ein Tag bei dir? Wenn du ins Büro kommst, was passiert dann?

Zuerst arbeite ich zum großen Teil die Maileingänge des Vortages ab Zwischenzeitlich kommen bestimmt auch noch einige Anrufe rein, die ebenfalls erledigt werden müssen. Über den Tag verteilt, werden dann die Themen erledigt, die per Post eingegangen sind oder sowieso noch auf dem Schreibtisch liegen. Neueinstellungen oder Vertragsänderungen, die zum Beispiel noch eingegeben werden müssen. Sowas wird dann bei uns den Tag über abgearbeitet, je nachdem, was noch für Sachen reinkommen.

Was sind das so für Sachen, ist das abwechslungsreich?

Ja. Also ich glaube, man hat selten jeden Tag das Gleiche zutun. Natürlich überschneiden sich manche Themen wie zum Beispiel die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen, aber ansonsten ist es wirklich abwechslungsreich. Das finde ich auch ganz gut, dass man da so eine Abwechslung drin hat. Man kommt nicht ins Büro und weiß genau, man hat das und das zu tun, sondern es ist jeden Tag etwas Anderes, was reinkommt, ob es in den Telefonaten ist, Mails oder Post. Man hat nie denselben Ablauf. Aber das finde ich auch ganz gut, weil einem so nicht so schnell langweilig wird.

Du hast ja eben schon von Telefonaten erzählt. Mit wem telefonierst du den lieben langen Tag und mit wem arbeitest du zusammen?

Eigentlich primär mit Mitarbeitenden aus unseren Unternehmen, die Fragen zu ihrer Entgeltabrechnung, zum Dienstplan oder sonstigen Personalangelegenheiten haben. Wenn da zum Beispiel etwas nicht korrekt erfasst wurde oder in der Gehaltsabrechnung nicht ganz klar ist. Natürlich geht es aber auch des Öfteren um steuerliche oder sozialversicherungsrechtliche Fragen, die dann mit den Krankenkassen oder Finanzämtern geklärt werden müssen.

Jetzt hast du noch berichtet, dass du auch Projekte übernimmst. Seit wann machst du das?

Ich habe eine Weiterbildung zur Personalfachkauffrau Anfang 2022 beendet. Seitdem habe ich ein paar Projekte mit übernommen. So sammelt man neben der Entgeltabrechnung eben auch Erfahrung im Projektmanagement. Damit kann man seinen Horizont ein bisschen erweitern. Von daher ist es ganz cool, da nochmal in andere Themen hineinzuschnuppern und seine Erfahrungen zu sammeln.

Und wie kam es damals überhaupt dazu, dass du die Weiterbildung gemacht hast?

Ich bin seit meiner Ausbildung bei den Kliniken beschäftigt und wollte mich einfach persönlich weiterentwickeln, weil man doch schon sehr gefordert wurde und die Weiterbildung sehr anspruchsvoll ist. Ebenso war es für mich auch wichtig andere Themen außerhalb der Entgeltabrechnung kennenzulernen. Es ging in der Weiterbildung eben auch um Themen rund um die Personalentwicklung oder um Projekte, die man in der Personalabteilung anstoßen könnte. Ich wollte auch einfach nochmal einen anderen Blick erhalten, da man nach so einer langen Zeit in einem Bereich schon auch etwas festgefahren ist. So konnte man das Spektrum Personal, was ja sehr groß ist und wo sehr viel dranhängt, noch einmal im Großen und Ganzen kennenlernen. Das war für mich dann ganz gut und spannend.

Und hat dir das im Nachgang auch weitergeholfen bei deiner Tätigkeit?

Ja, also man versteht finde ich mehr von dem gesamten Spektrum Personal, wie zum Beispiel auch einiges im Hintergrund funktioniert und welche Bereiche tatsächlich wichtig sind. Wenn jetzt irgendwelche bestimmten Fachbegriffe fallen, weiß man schon eher über einige Themen Bescheid. Und für Projekte ist es auch ganz hilfreich, wenn es darum geht diese zu planen. Da hat man schon gelernt, wie man das am besten umsetzen kann.

Und wie hast du das mit der Weiterbildung organisiert?

Ich habe meine wöchentliche Arbeitszeit auf 30 Stunden reduziert und die Weiterbildung in einer Abendschule absolviert. 2 Mal in der Woche abends und am Samstag hatte ich dann Unterricht.  Und nachmittags, wenn ich von der Arbeit nach Hause gekommen bin, habe ich meistens gelernt und behandelte Themen aufgearbeitet. Ansonsten hatte ich bei der Arbeit sehr viele Freiheiten, in dem, wie ich meine Arbeit strukturieren konnte. Mir wurden auch von meinen Kollegen Arbeiten abgenommen, was wirklich hilfreich und super freundlich war und wofür ich auch sehr dankbar bin. So konnte ich die Arbeit mit 30 Stunden in der Woche gut meistern, ohne am Ende der Ausbildung vor einem großen Berg voll Arbeit zu stehen.  Ich hatte hier schon Flexibilität. Ich konnte mir meine Aufgaben so einteilen, wie es mir am besten gepasst hat. Als ich kurz vor meinen Prüfungen stand, hat mir unser Abteilungsleiter für Fragen immer zur Seite gestanden. Der Arbeitgeber hat auch meine Fortbildungskosten und Fahrtkosten übernommen, damit ich auch entgeltlich nicht so große Einbußen hatte.

Wenn du jetzt noch einmal an deine aktuellen Tätigkeiten denkst: Was ist das Beste an deinem Job?

Ich glaube, das ist tatsächlich das Gesamte, dass man so abwechslungsreich arbeiten kann und nicht dieses eintönige Arbeiten hat. Ebenso ist man ziemlich flexibel, weil wir eine Deadline haben, zu der die Abrechnung fertig sein muss. Bis zu diesem Zeitpunkt haben wir Freiheiten und können unsere Arbeit so aufteilen, damit wir am Ende fertig werden. Ich finde es ganz gut, dass uns da die Freiheiten gegeben werden und wir eigenständig arbeiten können. Hauptsache, unsere Arbeit passt im Nachhinein und die Abrechnung ist zum Stichpunkt fertig. Es gibt also keine direkte Tätigkeit die mir am besten gefällt, es ist das Gesamte.

Und einmal andersherum: Gibt es ein Vorurteil über deinen Beruf, mit dem du gerne aufräumen würdest?

Ich glaube, dass wir vieles nicht böse meinen und mit Absicht machen. Wenn beispielsweise in der Gehaltsabrechnung etwas falsch ist, wird es sehr oft persönlich genommen. Viele Anrufe sind dann unfreundlich. Wir geben hier aber wirklich unser Bestes und Fehler sind nun mal auch menschlich und können leider passieren.  Aber wir machen das nicht, weil wir die Leute ärgern wollen.

Sondern?

Ich würde sagen, wir versuchen hier unser Bestes. Und wir haben untereinander ein sehr gutes Verhältnis, wir sind ein gutes Team. Also jeder unterstützt jeden und wenn man ein Problem hat, dann steht man damit meistens nicht alleine da, sondern bekommt oftmals Unterstützung.

Gibt es einen Song, an den du bei der Arbeit denkst oder der da viel läuft?

Nee. Ich weiß noch nicht mal, wie die ganzen Songs heißen (lacht). Nee, echt nicht, das kann ich dir gerade gar nicht sagen. Das haben wir heute noch gesagt, dass das Radio bei uns auch immer aus ist.

Letzte Frage: Du bist ja jetzt schon ein bisschen bei uns. Warum bist du noch bei uns und noch nicht woanders?

Ich würde sagen, weil ich hier meine Ausbildung schon begonnen habe und viele Leute, die damals in der Zeit schon im Unternehmen tätig waren, immer noch an meiner Seite stehen. Die Arbeitskollegen wachsen einem nach einer so langen Zeit natürlich auch ans Herz. Ich kann mir daher nicht vorstellen, die Abteilung und somit auch das Unternehmen zu verlassen. Ich glaube jeder hatte schon einmal den Moment in seinem Arbeitsleben, dass jetzt der richtige Zeitpunkt wäre den Absprung zu finden, um in einem anderen Unternehmen neue Erfahrungen zu sammeln, aber wenn ich dann darüber nachdenke, meine Kollegen nicht mehr täglich zu sehen, ist es wirklich sehr schwierig… Katastrophe! Also ich würde sagen, das Team auf jeden Fall, der Zusammenhalt hier, dass man sich gegenseitig unterstützt. Die Hilfsbereitschaft, dass man sich immer auf alle verlassen kann. Aber auch, dass wir hier so unsere Freiheiten genießen. Wenn wir mal später kommen oder früher gehen, ist das nicht schlimm, Hauptsache, wir schaffen unsere Arbeit. Auch wenn man mal einen Arzttermin hat, ist das ganz gut. Die Vorteile im öffentlichen Dienst und unsere Benefits, die wir anbieten, sind natürlich auch noch einmal ein Pluspunkt. Und die Sicherheit. Ein Krankenhaus wird es auch in vielen Jahren, egal in welcher Form, noch geben.

Vielen Dank, Saskia!