Modell einer Arterie mit Auszubildenden in Kasaks drum herum

Ein kurzer Einblick in die Ausbildung zur Pflegefachkraft (m/w/d)

Fünf Schülerinnen des Gymnasiums Sulingen haben zwei Auszubildende über den Beruf der Pflegefachkraft ausgefragt.

Die Ausbildung zur Pflegefachkraft ist in der heutigen Zeit ein wichtiger Beruf, denn durch den demografischen Wandel sind wir vor allem in dem Bereich der Pflege auf Fachkräfte angewiesen. Vor der Ausbildung schrecken jedoch sehr viele, vor allem junge Menschen, zurück. Doch woran liegt das? Ist der Job nur von Vorurteilen geprägt oder sieht so die Realität aus?
Daher haben sich fünf Schülerinnen des Gymnasiums Sulingen in einem Projekt mit der Darstellung des Pflegeberufs auseinandergesetzt. In verschiedenen Interviews mit zwei Auszubildenden möchten sie den wahren Alltag einer Pflegefachkraft zeigen. Hierbei werden die pflegerischen Tätigkeiten, die allgemeinen Vorurteile gegenüber dem Beruf, ihre Beweggründe für die Jobwahl und ihr Fazit, ob sie den Job weiterempfehlen würden, beleuchtet.

Aufgaben als Pflegefachkraft (m/w/d)

Die pflegerischen Tätigkeiten einer Auszubildenden zur Pflegefachkaft umfassen viele Aspekte. Die meisten Aufgaben können Sie dem Video entnehmen, die wichtigsten und häufigsten Aufgaben sind:

  • Durchführung der Grund- und Behandlungspflege (Verbandswechsel, Infusionen/Medikamente)
  • Kommunikation zwischen Arzt und Patient/Angehörigen 
  • Dokumentation der Behandlung und Beobachtung der Patienten
  • Vitalzeichenkontrolle (Blutdruck, Sauerstoffsättigung, Atemfrequenz, etc.)

Einsatzbezogene Aufgaben

Außerdem gibt es auch einsatzbezogene Aufgaben, denn die Auszubildenden durchlaufen während ihrer Ausbildung verschiedene Abteilungen. Eine der befragten Auszubildenden war zur Zeit der Aufnahme in der Gefäßchirurgie der Klinik Bassum tätig. Die Aufgaben dort umfassten:

  • Vor- und Nachbereitung der Patienten für Operationen
  • Stündliche Vitalzeichenkontrolle
  • Infusionen richten, Medikamente stellen, Verbandswechsel
  • Durchführung der Grundpflege

Allgemeine Vorurteile

Jeder Beruf hat seine Vorurteile, welche die Arbeit meistens als negativ oder in seltenen Fällen auch positiv darstellen lassen. Die nachfolgenden Stichpunkte und das dazugehörige Video befassen sich mit den Vorurteilen des Berufs der Pflegefachkraft:

  • unattraktive Arbeitsbedingungen/Arbeitszeiten, z.B. Schichtdienst und niedrige Löhne
  • schwere körperliche Arbeit
  • mangelnde Anerkennung
  • keine Zeit für die Patienten 

Vorstellung/ Realität

Wir haben die beiden Auszubildenden gefragt, wie sie sich den Beruf vor Beginn Ihrer Ausbildung vorgestellt haben und was sie jetzt tatsächlich in der Realität erleben. 

Vorstellung:

  • vielfältig/vielseitig
  • ständige Verfügbarkeit

Realität:

  • vielseitiger Aufgabenbereich
  • Geregelte Arbeitszeiten

Beide Auszubildende haben mit einer großen Vielfalt von Aufgaben gerechnet und lagen damit richtig. Die beiden schätzen diese Vielfalt sehr und freuen sich über immer andere Aufgaben, bei denen sie immer Neues lernen können. Hingegen hat sich der Punkt der ständigen Verfügbarkeit nicht bestätigt, denn trotz der Schichtarbeit ergeben sich geregelte Arbeitszeiten. 

Beweggründe für den Beruf

Natürlich ist es auch interessant zu wissen, wie die beiden Auszubildenden auf den Beruf der Pflegefachkraft gekommen sind und welche Beweggründe sie hatten, die Ausbildung zu beginnen. Das sind ihre Antworten:

  • persönliche Erfahrungen durch das Pflegen von Familienmitgliedern
  • für hilfsbedürftige Personen da sein
  • Spaß an den Tätigkeiten
  • Kontakt mit Menschen
  • etwas Gutes für andere Menschen tun

Positive Aspekte

Der Beruf der Pflegefachkraft bringt einige positive Aspekte mit sich:

  • Fortschritte der Patienten beobachten und dazu beizutragen
  • persönliche Weiterentwicklung der Patienten beobachten
  • Wertschätzung der Patienten für die Arbeit
  • Spaß und Teamarbeit bei der Arbeit mit seinen Lieblingskollegen, Hilfsbereitschaft im Team
  • neue Lebensperspektive erschaffen bei z.B. verschlossenen Patienten durch Hilfe der Pflegefachkraft
  • Humor in der Pflege 

Fazit: Ist der Beruf als Pflegefachkraft empfehlenswert?

Die Auszubildenden haben trotz der bestehenden Vorurteile, welche sich in der Realität überwiegend gar nicht oder nur teilweise bestätigen ließen, die Ausbildung gestartet und sind zufrieden. Sicherlich gibt es herausfordernde Aspekte, die sich aktuell (noch) nicht vermeiden lassen, wie den Schichtdienst und oftmals körperliche Arbeit. Jedoch spielt dabei eine große Rolle, wie man mit diesen Aspekten umgeht und ggf. auch unterstützende Lösungen nutzt - wie wir gehört haben, empfinden bspw. gar nicht alle Pflegefachkräfte den Schichtdienst als belastend. Bei der Untersuchung haben sich viele positive Eigenschaften des Berufes herausgestellt, die nicht alle auf den ersten Blick ersichtlich sind. Vor allem das Team, die Arbeit mit den Patienten und die Diversität der Aufgaben sind hervorzuheben. Der Beruf ist sehr zukunftsweisend und man lernt nie aus. Durch die stetigen Entwicklungen im Bereich der Medizin gibt es vielseitige Weiterbildungsmöglichkeiten und auch die Behandlung der Patienten ist besser geworden. 

Die Auszubildenden würden den Beruf auf jeden Fall weiterempfehlen.