Barver ist interessanter Standort -Hartmut Bloch zur Bewerbung der Samtgemeinde um Klinikstandort

Rehden - Eines der 16 Grundstücksangebote, die, wie berichtet, zum Stichtag (6. März) als möglicher Standort für die neue Zentralklinik an den Landkreis gemeldet wurden, liegt in der Samtgemeinde Rehden. Nachgefragt bei Samtgemeindebürgermeister Hartmut Bloch zum Hintergrund der Bewerbung, um welches Grundstück es sich handelt und die Chancen, die sich die Samtgemeinde ausrechnet. Läuft alles nach Plan, könnte der Kreistag am 22.Juni über den Standort entscheiden. Die Fragen stellte Melanie Russ.

Warum ist die Fläche aus Ihrer Sicht der richtige Standort für eine Zentralklinik? Rehden liegt nicht gerade im Zentrum des Landkreises?

Der Landrat hat ausdrücklich sämtliche Kommunen ermuntert, sich um einen Standort zu bewerben, um eine möglichst große Auswahl zu haben. Zu diesem Bewerberspektrum gehören auch Standorte auf der "grünen Wiese".

Wie fiel die Abstimmung im Verwaltungsausschuss zur Bewerbung aus? Einstimmig?

Der Samtgemeindeausschuss hat die Bewerbung der Samtgemeinde Rehden einstimmig beschlossen.

Wie groß ist die Fläche und wo genau liegt sie?

Wir haben eine neun Hektar umfassende Ackerfläche direkt an der Bundesstraße 214, östlich der Ortslage von Barver, angeboten.

Befindet sich die Fläche bereits im Eigentum der Gemeinde/Samtgemeinde? Gibt es schriftliche Vereinbarungen mit den Eigentümern?

Die Fläche haben wir uns vorvertraglich gesichert.

Ist die Anbindung an den ÖPNV ausreichend? Andere Kandidaten haben einen Bahnhof und sind dadurch auch für Besucher aus größerer Entfernung gut erreichbar.

Barver ist aus unserer Sicht ein interessanter Standort: bedingt durch die Lage an der Bundesstraße 214, Barver ist zudem erreich bar über Landesstraßen. Wir gehen davon aus, dass es für den Klinikstandort auch wichtig ist, eine zusätzliche Flächenoption für mindestens weitere drei Hektar zu haben. Der ÖPNV ist gerade in letzter Zeit vorangekommen, siehe BusIinie 137. Er spielt nach unserer Auffassung für eine Klinik auch nicht eine derart entscheidende Rolle. Patienten kommen nicht über den Öffentlichen Personennahverkehr in die Klinik. Besucher benutzen in ländlich strukturierten Bereichen primär das Auto.

Welche Rolle spielt aus Ihrer Sicht die vorhandene Infrastruktur? In dieser Hinsicht haben ja Städte wie Sulingen, Bassum oder Syke mehr zu bieten?

Für den Bereich der Infrastruktur ist ein Bau auf der "grünen Wiese" sicherlich eine Herausforderung aber auch eine Chance. Die Samtgemeinde Rehden wäre dabei ein interessanter Partner.

Welche Vorteile erhoffen Sie sich durch einen Klinikstandort für die Samtgemeinde?

Mit einem Klinikstandort ist ein Wachstum der Gemeinde verbunden als Wohnort beziehungsweise über zusätzliche Arbeitsplätze.

Wie hoch schätzen die Chance ein, dass Rehden den Zuschlag bekommt?

Die Bewertung der einzelnen Bewerbungen wird nach einer Matrix durch den Landkreis vorgenommen. Auch wir sind gespannt, wie die Entscheidung ausfällt.

 

Artikel erschienen ind der Kreiszeitung am Freitag, den 13. März 2020, von Melanie Russ