Der Chef steht auf Mini-Implantate

Hüft-Endoprothetik: Dr. Jens Peters verzichtet auf Knochenzement

Sulingen

Sulingen – Gudrun und Reinhold Husmann sind in punkto Endoprothetik Experten in eigener Sache: Beiden wurden in den letzten Jahren künstliche Hüftgelenke eingesetzt – mit zum Teil unangenehmen Begleit- und Folgeerscheinungen. Als bei Gudrun Husmann im Sommer zum zweiten Mal eine Operation anstand, empfahl ihr ihre Schwester: „Versuch es doch mal in Sulingen.“

„Bereut habe ich es nicht“, sagt Gudrun Husmann: „Ich bin super zufrieden: Ich hatte keine Schmerzen und war nach acht Tagen Krankenhausaufenthalt wieder zu Hause.“ Er habe seine Frau „ausbremsen“ müssen, bestätigt Reinhold Husmann schmunzelnd: „Sie wollte gleich wieder im Garten arbeiten.“

Dr. Jens Peters, seit vier Jahren Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie in der Klinik Sulingen, hört das gern. Gudrun Husmann ist eine von 100 Patienten, die er im vergangenen Jahr nach einem Verfahren endoprothetisch versorgt hat, das bisher in Sulingen nicht angeboten wurde: eine Kombination von minimal-invasivem, vorderem Zugang und dem Einsatz von Mini-Implantaten mit zementfreier Verankerung.

Die knochen- und weichteilsparende Hüftgelenkprothesen des Herstellers Artiqo aus Lüdinghausen im Westmünsterland seien hervorragend verträglich und eröffneten die Option auf eine spätere Standardprothese, erklärt Peters.

Pfanne und Kurzschaft werden zementfrei eingesetzt: Sie verwachsen mit dem Knochen, heilen biologisch ein.

Im Jahresbericht des Endoprothesenregisters Deutschland nehme das System unangefochten den Spitzenplatz ein.

Zweite Neuerung ist der minimalinvasive anteriore Zugang. Jens Peters: „Die Vorteile dieser Methode sind ein kürzerer Hautschnitt, die Schonung der Muskulatur, ein geringerer Blutverlust während der Operation und eine verkürzte Rehabilitationsdauer.“

Dass Patienten jeden Alters schnell wieder „durchstarten“ können, beschleunige den weiteren Heilungsprozess.

Dr. Jens Peters ist einer der wenigen Ärzte in der Region, die sich auf diese Methode in Kombination mit oben genannten Mini-Implantaten spezialisiert haben. „Die Kollegen in großen Kliniken halten in der Regel an vertrauten Systemen fest“, sagt der 45-Jährige.

Auf das von ihm in Sulingen angewandte Verfahren, das er als Ergänzung zu der bisher gut funktionierenden endoprothetischen Versorgung in der Klinik sieht, hat er sich intensiv vorbereitet: „Ich bin niemand, der auf jeden Zug aufspringt. Unausgereifte Behandlungsmethoden kann und will ich mir nicht leisten.“

Inzwischen hat er sich im besten Sinne Routine erworben – mit durchgängig guten Ergebnissen.

Gudrun und Reinhold Husmann werden in ihrem Umfeld für die chirurgische Behandlung in Sulingen werben. Reinhold Husmann, bei dem Anfang nächsten Jahres die Revision seines vor vier Jahren eingesetzten Hüftgelenks ansteht, scherzt: „An mir darf Dr. Peters sein Meisterstück machen.“  

 

Presseartikel erschienen im Diepholzer Kreisblatt / Sulinger Land am 12.12.2019: von Martina Kurth-Schumacher

Dr. Jens Peters, seit vier Jahren Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie in der Klinik Sulingen, mit Gudrun Husmann. Sie ist eine von 100 Patienten, die der Chefarzt im vergangenen Jahr nach einem Verfahren endoprothetisch versorgt hat, das bisher in Sulingen nicht angeboten wurde. Foto: Kurth-Schumacher