Der Blick hinter die Kulissen

Bassum

Die Umbauarbeiten in der Klinik in Bassum schreiten immer weiter voran. Am 23. Juli soll in den neuen OP-Sälen dann die erste Operation vonstatten gehen. Am Sonntag dürfen Besucher mal einen Blick hineinwerfen.

Alles für die Hygiene: Christian Busch öffnet die vollautomatische Tür mit seiner Hand. Der Bewegungssensor macht es möglich. (Fotos: Michael Braunschädel)

Eine Spanholzplatte auf dem Boden zwischen den beiden Glastüren lässt erkennen, dass die Umbauarbeiten in der Klinik in Bassum noch nicht ganz abgeschlossen sind. Auch das Aufheulen eines Bohrers und einer Flex zeigen: Hier laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Während Ärzte eher filigraner und kleinteiliger zu Werke gehen, ist das bei Handwerkern nicht möglich.

Allerdings tragen die Arbeiten schon die ersten Früchte: Der Eingangsbereich zeigt sich nämlich schon von seiner schönen und neuen Seite. Helle Farben an den Wänden. Neue Fliesen auf dem Boden und moderne Technik wirken einladend. Patienten laufen durch den Eingangsbereich, Mitarbeiter und Handwerker ebenfalls. Denn noch ist auch im Erdgeschoss nicht alles fertig. Denn dort, wo das ehemalige Mein Café zu Hause war, legen die Experten gerade Hand an. „Das ist ein Filet-Stück. Das müssen wir vernünftig gestalten“, sagt der Technische Leiter der Klinik, Christian Busch. Alles soll heller und moderner werden. Eine Sitzecke hier, eine neue Decke dort. Später soll auch der Trakt bei der Notfallaufnahme und beim Röntgen saniert werden. Viel zu tun an der Marie-Hackfeld-Straße, auch abseits der Operationen. „Nach dem Tag der offenen Tür kommt die Umzugsphase bei der Pforte“, erzählt Busch. Diese weicht provisorisch auf die andere Seite des Raums, wo früher das Café Mein Café stand. Soweit ist es aber noch nicht, dennoch gibt es für Interessierte am Sonntag, 7. Juli, auch so genug Neues zu sehen bei der Klinik.

Dann dürfen auch Besucher nicht nur den neu gestalteten Eingangsbereich erkunden, sondern auch mal einen Blick hinter die Kulissen werfen. Nämlich in die Räume, in denen sie sonst schon schlafen, wenn sie reingeschoben werden. „Die Umbauarbeiten haben Anfang 2018 begonnen“, erzählt Christian Busch von der Sanierung der Operationssäle. Denn diese waren, wie auch der Eingang, schlicht in die Jahre gekommen „und einfach sanierungsbedürftig“. Am Tag der offenen Tür gehen die Besucher in Kleingruppen den typischen Gang einer Operation entlang. Schleuse, Umkleide, Operationssaal, Aufwachraum sind nur ein paar Stationen beim Rundgang, der etwa alle Viertelstunde von 11 bis 15 Uhr beginnen soll.

Alle sind gleich

Handwerker laufen durch den Flur im ersten Obergeschoss. Farbeimer stehen auf dem Boden, ebenso Verpackungen. Ohne Schuhüberzug geht es aber auch nicht durch die Schleuse. „Wir haben nur ein kleines Zeitfenster, um die Menschen hier durchzuführen“, sagt Jana Placke vom Klinikverbund des Landkreises Diepholz. Denn am 19. Juli startet der Umzug, am 23. Juli soll die erste Operation in den neuen Räumen stattfinden. Die Geräte dafür stehen schon bereit. „Die Säle sind alle gleich ausgestattet“, versichert Christian Busch. An den Wänden hängen Bildschirme, auf denen etwa archivierte Röntgenaufnahmen oder Kamerabilder bei einer Operation gezeigt werden können. „Für Chirurgen ist das extrem wichtig“, weiß der Technische Leiter. Die Geräte, die benötigt werden, hängen dagegen von der Decke und sind flexibel. „Der Boden ist einfacher zu reinigen“, nennt Christian Busch den Grund.

Insgesamt fünf Operationssäle stehen nach den Bauarbeiten zur Verfügung. Wegen des Umbaus sind es derzeit noch drei. Denn während der eine Trakt gerade saniert wird, werden die Menschen nebenan noch operiert. Wenn am 23. Juli das erste Messer die Haut eines Patienten zerschneidet, gehen die Bauarbeiten im anderen Trakt los. „Ende 2020 sind wir dann fertig“, kündigt Busch an. Im Zuge dessen wird auch der eingangs angesprochene Trakt bei der Notfallaufnahme saniert. 

Mit den zwei zusätzlichen OP-Sälen wird auch der Aufwachraum gut belegt sein. Momentan steht allerdings noch kein Bett in dem Raum. Am Ende sollen neun Patienten nach einem Eingriff entspannt aufwachen können, wobei: „Wenn die Patienten in den Raum geschoben werden, dann sind sie meistens schon wach“, erzählt Busch. Trotzdem werden etwa die Vitalwerte überwacht. 

Nach dem Aufwachraum geht es für die Gruppen wieder zurück in den Eingangsbereich, wo sich die Klinik noch mit ein paar Ständen präsentiert. Ebenfalls gibt‘s einen Rettungswagen zum Anschauen und, wie Jana Placke wissen lässt, „gegen eine kleine Spende zugunsten des Projekts ‚Kinder aus Krisengebieten‘ der Plastischen Chirurgie der Klinik stehen Snacks und Getränke sowie ein Mittagsangebot zur Verfügung“.

 

Presseartikel im Syker Kurier am 04.07.2019  Seite 1: Von Tobias Denne

Alles für die Hygiene: Christian Busch öffnet die vollautomatische Tür mit seiner Hand. Der Bewegungssensor macht es möglich. Foto: Michael Braunschädel

Dank der Operationsleuchten wirft Christian Buschs Hand keinen Schatten. Foto: Michael Braunschädel

Der neue Eingangsbereich ist zum Großteil schon fertig. Grün und Weiß an der Wand lassen den Raum hell erscheinen. Foto: Michael Braunschädel

Das Grün zieht sich auch durch den Wartebereich. Foto: Michael Braunschädel

Modern ausgerüstet: Damit man flexibel operieren kann, sind alle Räume gleich ausgestattet. Foto: Michael Braunschädel