6.900 Patienten stationär behandelt

Frischer als bisher: Diepholzer Klinik bereitet Essen bald selbst zu

Diepholz

In der Klinik Diepholz wird das Essen für Patienten in Zukunft frischer sein. Es wird dann vor Ort zubereitet und nicht mehr aus Bassum angeliefert. „Wir reaktivieren und modernisieren die Küche“, berichtete Klinikverbund-Geschäftsführer Uwe Lorenz. Bei der Jahreshauptversammlung des Fördervereins Klinik Diepholz am Dienstagabend im Seminarraum des Krankenhauses blickte er auch in die Zukunft – und das vorsichtig verhalten.

Kritisch sah Lorenz die Unterstützung durch die Landes- und Bundespolitik: „Die vielen neuen Gesetze und Verordnungen in den letzten drei Jahren lassen mich nicht glauben, dass kleine Krankenhäuser wirklich gewollt sind“, antwortete er auf eine Frage aus dem Fördervereinsvorstand. Diese Gesetze und Verordnungen seien von großen Häusern leichter umzusetzen, gelten aber auch für die kleinen. Zudem gibt es laut Lorenz eine „unglaubliche Schwierigkeit, Personal zu finden“. Auch bauliche Gegebenheiten der Häuser des Klinikverbundes seien für zeitgemäße Abläufe nicht passend. Lorenz: „Wir müssen uns kurz oder lang den Realitäten stellen.“

Kurzfristig investiert der Klinikverbund, der seit einigen Monaten von den Alexianern getrennt und ganz in der Hand des Landkreises Diepholz ist, nicht nur in die Küche. Er will sein Personal vergrößern, sucht dreijährig examinierte Pflegekräfte „Wir haben den Stellenplan übererfüllt, stellen aber trotzdem noch ein“, so der Geschäftsführer. Auch würden Auszubildende nach ihrer Prüfung unbefristet übernommen, wenn sie das möchten.

Positiv merkte Lorenz auch an, dass der Klinikverbund neue gesetzliche Vorgaben erfüllen konnte, um auch zukünftig Notfallpatienten aufnehmen zu können. Mehrere hundert Krankenhäuser in Deutschland hätten das nicht geschafft.

Flachbild-Geräte ersetzt alte Röhren

Investiert worden sei auch in die Patientenzimmer. So seien in der Klinik Diepholz dort die alten Röhrenfernseher durch Flachbild-TV ersetzt worden. Wlan gebe es jetzt in jedem Zimmer. Telefon, Fernsehen und Internet könne der Patient nach Wunsch einzeln, im Paket oder gar nicht buchen.

Nächste große Investition sei die komplette Digitalisierung der Klinik – mit Patientenakten und Pflegedokumentation per Computer.

Die Reaktivierung der Küche ist verbunden mit dem Betrieb der daran angrenzenden Klinik-Cafeteria. Diese steht seit Monaten leer, nachdem der Pächter aufgehört hatte. „Wahrscheinlich werden wir die Cafeteria selbst betreiben“, erklärte Uwe Lorenz. Dann könnten Patienten, die das dürfen und möchten, sich dort auch an einem Buffet stärken, statt mit Essen auf dem Zimmer.

Der Geschäftsführer berichtete dem Förderverein weiter, dass die psychiatrische Tagesklinik mit 14 Plätzen im Obergeschoss der Klinik Diepholz als Außenstelle des Bassumer Krankenhauses angelaufen sei.

Lorenz bestätigte auch die Pläne, dass die Verwaltung des Klinikverbundes aus dem Hülsmeyer-Park in Eydelstedt nach Diepholz in ein Krankenhaus-Nebengebäude an der Amelogenstraße umziehen werde (wir berichteten). Der Umzug werde wohl erst 2020 erfolgen.

Im Jahr 2018 sind laut Uwe Lorenz in der Klinik Diepholz etwa 6 900 Patienten stationär behandelt worden. Damit sei man etwas unter dem Ziel von 7 000 geblieben. Für 2019 zeichne sich eine hohe Belegung des Diepholzer Krankenhauses ab. „Bester Leistungsträger ist die Urologie“, so Lorenz.

Der Förderverein Klinik Diepholz

107 Mitglieder hat der Förderverein Klinik Diepholz. Acht Eintritte standen drei Austritten gegenüber. Diese Zahlen nannte Vorsitzender Lars Mestre bei der Jahreshauptversammlung. Der Verein unterstützte den Workshop für Klinik-Mitarbeiter „Kommunaktion mit Patienten“ und rief zum großen Foto-Wettbewerb: „Mitarbeiter fotografieren für ihre Klinik“ auf. Die Ergebnisse hängen nur großformatig in Fluren und Patientenzimmern, was sehr gut ankomme, so Klinikverbund-Geschäftsführer Uwe Lorenz. Nach dem Bericht des Vorsitzenden war auch der von Schatzmeister Wilhelm Paradiek vorgelegte Kassenbericht positiv. Die Kassenprüfer Bernd Öhlmann und Wilhelm Reckmann hatten keine Beanstandungen.

Nähere Informationen unter:

www.foerderverein-klinik-diepholz.de

Presseartikel vom 21.03.2019 im Diepholzer Kreisblatt, Seite 9: Von Eberhard Jansen.

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©Jansen: Der Vorstand des Fördervereins Klinik Diepholz (von links): Wilhelm Paradiek (Schatzmeister), Florian Marré (1. stellvertretender Vorsitzender) und Lars Mester (Vorsitzender) mit Klinikverbund-Geschäftsführer Uwe Lorenz. Es fehlt 2. stellvertretender Vorsitzender Dr. Ulrich Hartmann.